CEN-TC-395

Seit Anfang des Jahres 2009 beschäftigte sich das Europäische Komitee für Standardisierung CEN im Auftrag der EU-Kommission mit der "Normierung auf dem Gebiet der Dienstleistungen betreffend den Konstruktions- und Industriesektor". Das CEN/TC 395 (Technisches Komitee für Engineering Consultancy Services) wurde daraufhin mit der Ausarbeitung Europäischer Standards für "Engineering Consultancy Services" beauftragt.

Als Grundlage der Arbeit wurde von der Afnor (französische Dienstleistungsorganisation, u.a. für die Entwicklung und Bearbeitung von internationalen Standardisierungen) ein "Business plan" ausgearbeitet, der die vollständige Europäische Harmonisierung der Dienstleistungen der Ingenieurkonsulenten vorsah.

Zunächst konzentrierte sich die Arbeit des Komitees auf die Normierung der Terminologie auf dem Gebiet unserer Dienstleistungen. Eine der dafür gebildeten Arbeitsgruppen bearbeitete die Terminologie des Bausektors und der industriellen Technik. Ich wurde als Vertreter des ACE (Architect’s Council of Europe) in die Arbeitsgruppe und in das CEN/TC 395 nominiert.

Gemeinsam mit Thomas Maibaum von der Deutschen Bundesarchitektenkammer ist es uns gelungen, eine ‚Harmonisierung‘ der Dienstleistungen der Ingenieurkonsulenten Europas zu verhindern. Eine Nivellierung des Leistungsumfangs nach unten und eine von einigen starken Lobbys beabsichtigte Verschiebung der Kompetenz für die Ausführungsplanung von den Architekten zu den Bauingenieuren konnte damit vorläufig verhindert werden.

Als Ergebnis dieser Arbeit liegen nun seit 2012 mit den EN 16310 und 16311 zwei EU-Normen vor, die lediglich die Terminologie des Bausektors und der industriellen Technik standardisieren.